Die Europameisterschaft, ausgetragen in Basel: brandaktuell, spannend, dramatisch... und ein Highlight im Turnerleben!
Die Turnerinnen der deutschen Nationalmannschaft zeigten sich erstmals in der gesamten Turngeschichte mit Ganzkörperturnanzügen (Bild oben Sarah Voss, Bild rechts Elisabeth Seitz). Damit wollen sie ein Zeichen gegen Sexismus setzen. Jeder, so wollen sie damit zum Ausdruck bringen, soll anziehen dürfen, worin er sich wohl fühlt, egal, ob es der herkömmliche, kurze Turnanzug oder eben der Ganzkörperturnanzug ist. In einem meiner nächsten Posts werde ich speziell auf dieses Thema eingehen. Nun schauen wir uns aber die EM und die starken Darbietungen in der Zusammenfassung an:
Beginnen wir beim Mehrkampf. Die 2 Russinnen Viktoria Listunova (Bild oben ganz links) und Angelina Melnikova (Bild oben links) holten sich die ersten 2 Plätze im Mehrkampf. Die erst 15 Jahre alte Listunova turnte einen hervorragenden Wettkampf, erzielte Platz 1 und übertraf mit ihrer annähernd fehlerfreien Leistung sogar die Favoritin Melnikova. Trotz 2 Stürzen Melnikovas, konnte diese sich dennoch den 2. Platz sichern. Ganz knapp, mit 0,332 Punkten setzte sie sich somit vor die drittplatzierte Jessica Gadirova (Bild links). Elisabeth Seitz (Bild rechts) erreichte einen starken Platz 5 und war die beste deutsche Turnerin. Kim Bui kämpfte sich mit Anfangsschwierigkeiten von Platz 21 auf Platz 7 vor.
Zu den Gerätefinals: Gadirova und Melnikova, hier auf Platz 2 (14,466), und drei (14,416), knapp hinter der Schweizerin Giullia Steingruber mit 14,826 Punkten. Am Stufenbarren musste die deutsche Medaillenhoffnung Elisabeth Seitz leider vom Gerät gehen und erreichte somit nur Platz 7 (13,033). Melnikova hier auf Platz 1 (14,500), gefolgt von Vladislava Urazova (14,333) und der Britin Amelie Morgan (14,100). Am Zitterbalken dominierte die Französin Melanie De Jesus Dos Santos mit 13,900 vor der Niederländerin Sanne Wevers (13,866) und der Ukrainerin Anastasia Bachynska (13,333). Am letzten Gerät, dem Boden, tauchen wieder 2 bekannte Namen auf. Gadirova, hier auf Platz 1, (13,966) und Melnikova auf Platz 2 (13,900). Auf den dritten Platz setzte sich die die Italienerin Vanessa Ferrari mit 13,600 Punkten. Mit einer sehr schönen Übung erreichte Kim Bui einen guten Platz 6 mit 12,600 Punkten.
Alle Teilnehmerinnen wurden auf Corona getestet und es wurde streng auf die Maskenpflicht geachtet
Im Mehrkampf der Männer lief leider für die Deutschen Lukas Dauser und Felix Remuta nicht alles glatt. Mit einem Sturz an seinem Paradegerät, dem Barren, und einem Sturz am Reck, erreichte Dauser Platz 17 (78,065 Punkte). Wegen seines Patzers am Pauschenpferd kam Remuta auf Platz 22 mit 75,015 Punkten. Auch hier Auf Platz 1 und 2 Turner aus Russland. Nikita Nagorniy (Bild rechts) wurde Europameister mit 88,032 Punkten. Somit lag er 2,168 Punkte vor dem zweitplatzierten Landsmann David Belyavski (85,864). Dritter wurde der Ukrainer Illia Kovtun (84,864).
In den Gerätefinals erreichte Nikita Nagorniy auch am Boden Platz 1 mit 15,166 Punkten. Der Schweizer, Benjamin Gischard, erreichte Platz 2 (14,966) vor dem Italiener Nicola Bartolini (14,666). Artur Davtyan (ARM) erreichte am Pauschenpferd Platz 1 mit 14,266 Punkten, punktgleich mit Davtyan erreichte Nagorniy den zweiten Platz. Auf Platz 3 turnte sich der Engländer Joe Fraser (14,066).
Am Kraftgerät, den Ringen, setzte sich der Grieche Eleftherios Petrounias auf Platz 1 (15,400). Mit einem Abstand von 0,367 Punkten folgte ihm Europameister Nagorniy (15,033). Salvatore Maresca (ITA) lag mit 14,900 Punkten nur knapp dahinter und belegte Platz 3. An dem schnellsten Gerät, dem Sprung, dominierte der Ukrainer Igor Radivilov (14,716) vor Andrey Medvedev aus Israel (14,658). Der Engländer Giarni Regini-Moran erreichte mit 14,583 Bronze.
Der Deutsche Lukas Dauser (Bild links, links stehend), der als Medaillenhoffnung angetreten war, konnte diese am Barren erfüllen. Gemeinsam und punktgleich (15,100) mit dem Schweizer Christian Baumann durfte er sich über Platz 3 freuen. Auf Platz 2 setzte sich der Russe David Belyavski (15,133) hinter den Türken Ferhat Arican (15,300). Am Königsgerät, dem Reck, flog der Russe David Belyavski mit 14,066 Punkten auf den ersten Platz. Platz 2 belegte der Deutsche Andreas Toba (Bild links, rechts stehend) mit 13,833 Punkten. Bronze holte sich der Türke Adem Asil (13,766).
Alle Teilnehmer wurden auf Corona getestet und es wurde streng auf die Maskenpflicht geachtet